Vor zwei Jahren las Wilfried Schaus-Sahm, den man in Duisburg und Umgebung bislang vor allem als Gründer des „Traumzeit“-Festivals und Kurator der
Vor
zwei Jahren las Wilfried Schaus-Sahm, den man in Duisburg und
Umgebung bislang vor allem als Gründer des „Traumzeit“-Festivals
und Kurator der Mercator-Matineen im Kultur- und Stadthistorischen
Museum kannte, bereits in der Zeche Alstaden aus seinem kurz zuvor
erschienenen Roman „Denner“. Nun folgt an gleicher Stelle die
Vorstellung seines zweiten Romans „Wir sollten Ferrucci fragen“.
Anders
als bei seinem Debüt-Roman „Denner“, in dem der Autor viel
Autobiografisches einfließen lässt und der eine letztlich recht
geradlinig erzählte Verbrechergeschichte ist, lässt sich „Wir
sollten Ferrucci fragen“ kaum in eine Kategorie einordnen. Der neue
Roman ist zweifellos eine Art „Science-Fiction-Story“, aber er
spielt in unserer jüngsten Vergangenheit, erwähnt das Jahr 2008
und – im Romangeschehen vorausblickend – den Rücktritt von
Papst Benedikt im Februar 2013. Und der wunderschöne weibliche
„humanoide Roboter“ ist vor allem damit beschäftigt, ikonische
Gemälde der Renaissance zu verändern. …
Mit
viel Freude am fantastischen, bisweilen gruseligen und auch gelehrten
Fabulieren hat Schaus-Sahm seinen Roman geschrieben. Eine tolle Idee
ist, dass der von ihm erdachte Ferrucci, ein genialer Kunstfälscher
mit Hang zum Alkoholismus und Totalabsturz, die Echtheit von
Gemälden durch Erspüren der „Aura“ zuverlässig ermitteln
kann. Da muss man erst mal drauf kommen: Die Vereinigung von KI und
Schamanismus in einem einzigen Roman!
„Wir
sollten Ferrucci fragen“ ist nicht nur ein ungewöhnlich
geschriebener und konstruierter Roman, sondern auch ein besonders
schön gestaltetes Buch, das man gerne ansieht, in den Händen hält
und durchblättert. Vor allem enthält es auch Bilder von
Originalwerken der im Text erwähnten Renaissance-Maler und als
Pendants die von Schaus-Sahm selber produzierten
Fake-Manipulationen.
(Nach Peter Klucken / RP Duisburg vom 01.10.2024)
Wir
bedanken uns für die Förderung dieser Veranstaltung durch die Stadt
Oberhausen.